Nachwuchs fürs Stiftungsland: Junge Unken und Kröten ausgewildert

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Nachwuchs für das Stiftungsland: Junge Unken und Kröten ausgewildert

Füttern, vielleicht Gassi gehen, eine Portion Streicheleinheiten – wer ein Haustier hat, kennt die tägliche Arbeit. Um über 3.000 „Haustiere“ kümmert sich Moritz Ott jedes Frühjahr: Kleine Kröten, die er als Vielfaltschützer für die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein liebevoll aufzieht. Und auch wenn die Tiere nur wenige Zentimeter groß sind, anfangs sogar nur Millimeter, brauchen sie einiges an Zuwendung.

Jeden Tag muss das Wasser der vielen Becken in dem rund elf Meter langen Folientunnel aufgefrischt werden und natürlich braucht der Nachwuchs nahrhaftes Futter. „Insgesamt schaut man täglich nach dem Rechten, wie schnell sie sich entwickeln. Sobald sie dem Stadium der Kaulquappe entwachsen sind und vier Beine haben, wildern wir sie im Stiftungsland aus“, erzählt Moritz Ott, der nach seinem Studium zunächst als Trainee bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gestartet ist.

Inzwischen unterstützt er das Stiftungsteam als Maßnahmenmanager im Projekt „Frosch und Freunde“. Dabei geht es neben der Herstellung von Laichgewässern um die gezielte Aufzucht und Auswilderung von Kreuzkröten, Knoblauchkröten, Wechselkröten, Rotbauchunken und Zauneidechsen. Seine Liebe zu den kleinen Tieren hat Moritz Ott schon im Kindesalter entdeckt. „In unserem Gartenteich lebte ein Teichfrosch, den ich wirklich gerne gehabt habe. Auch nachts war er sehr laut, das hat mich neugierig gemacht“, so der Amphibienexperte. Seither ist Ott fasziniert von Fröschen und Kröten. Auch in seinem Masterstudium widmete er sich diesen Tieren, insbesondere der Wechselkröte, erforschte ihre Bewegungsmuster und Wanderrouten.

Bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ist Moritz Ott mit seinem Engagement für die sympathischen Tiere genau richtig: Seit über 13 Jahren ist das Stiftungsteam, allen voran Biologe Hauke Drews, für Frösche, Kröten und Unken in unserem Land aktiv. Die meisten von ihnen sind stark gefährdet, stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten, weil ihre Lebensräume verloren gingen; durch den rasanten Umbau der Landschaft mit intensivem Ackerbau, trockengelegtem Grünland und dem Ausbau des Straßennetzes. Oft fehlt es an Laichgewässern. „Am besten sind Teiche, die über den Sommer auch mal austrocknen und die schön lach sind und sich somit im Frühjahr schnell erwärmen“, erläutert Hauke Drews, der ebenfalls als „Unkenpapa“ jedes Frühjahr mehrere Hundert kleine Unken fit für ihr Leben im Stiftungsland macht.

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Mareike Zeddel
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein