Die gängigsten Spechtarten in Schleswig-Holstein

Spechtarten in Schleswig-Holstein

Sein Markenzeichen: gestreckt gebaut mit starkem, kantigem Meißelschnabel, der fast so lang wie der Kopf ist. Sein Werkzeug: Zunge ist weit vorstreckbar und mit kurzem Widerhaken am Ende. Das Phänomen: trotz ständigen Klopfens im Holz keine Kopfschmerzen. Die Lösung: eine federnde Verbindung zwischen Oberschnabel und Hirnschädel. Diese Spechtarten können Sie in Schleswig-Holsteins Wäldern entdecken

Buntspecht

Spechtarten in Schleswig-Holstein
Der Buntspecht. Foto: Büttner

Von allen heimischen Spechten ist der etwa amselgroße Buntspecht der häufigste. Sein elanvoller, wellenförmiger Flug und sein farbenfrohes schwarz-weiß-rotes Gefieder machen ihn zu einer auffälligen Erscheinung. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, das Männchen hat jedoch zusätzlich zu den roten Unterschwanzdecken einen roten Hinterkopf. Anzutreffen ist er in verschiedensten Waldtypen, aber auch Parks, Friedhöfe, Feldgehölze und baumbestandene Gärten geben ihm ganzjährig eine Heimat, wenn er dort morsches Holz findet. Im Winter auch an Vogelhäusern zu beobachten.

Grünspecht

Spechtarten in Schleswig-holstein
Der Grünspecht. Foto: Thies Hinrichsen

Er findet überall ein Zuhause, wo es alte Bäume zum Bau von Nisthöhlen und Grünland mit ausreichend Ameisen als Futter gibt. Mit seinem Schnabel und der bis zu zehn Zentimeter langen klebrigen Zunge kann er seine Leibspeise aus dem Boden oder aus den Bäumen herausholen.

Zentrale Merkmale des Grünspechts sind sein freudiger Gesang und sein dynamisch, meist mehrsilbiger Ruf, der einem gellenden Lachen gleicht. Er ist nach dem Buntspecht und vor dem Schwarzspecht die zweithäufigste Spechtart Deutschlands.

Schwarzspecht

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Der Schwarzspecht. Foto: Thies Hinrichsen

Mit seiner überwiegenden Schwarzfärbung, dem roten Scheitel und dem markanten Ruf ist der krähengroße Vogel mit Abstand der größte europäische Specht.

Ältere Rotbuchenbestände mit reichlich Totholz sind sein bevorzugtes Revier. Im Sommer ernährt er sich von holzbewohnenden Ameisen.

Mit wuchtigen Schlägen zimmert der Schwarzspecht mit seinem fünf bis sechs Zentimeter langen Schnabel seine Nisthöhle. Beim Balzen kommt es zu einem wahren Trommelwirbel – bis zu 60 Einzelschläge in drei Sekunden sind keine Seltenheit.

Mittelspecht

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Der Mittelspecht. Foto: Thies Hinrichsen

Ähnelt dem Buntspecht, ist aber etwas kleiner. Kopf bei beiden Geschlechtern mit auffälligem rotem Scheitel. Bauch und Unterschwanzdecken mit leichter Rotfärbung. Hält sich gerne hoch oben in den Baumkronen auf. Dort sammelt er seine Nahrung – Ameisen und Blattläuse – in alter Rinde, vorzugsweise von Eichen.

Beim Klettern und Arbeiten helfen dem Specht sein kurzer, kräftiger Stützschwanz und seine mit einer speziellen Wendezehe ausgestatteten Füße. Der Mittelspecht gilt als typischer Urwaldbewohner. Deutschland beherbergt einen großen Teil des Weltbestandes. //

Thomas Voigt

Zur Website der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein