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Wie kein anderes Genre außer der Mode schafft es die Oper, Geschlechtsrollen kunstvoll als Rollen und nicht als Natur scheinen zu lassen, sagt Barbara Vinken, Literatur-Professorin in München. Sie kommt
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Wie kein anderes Genre außer der Mode schafft es die Oper, Geschlechtsrollen kunstvoll als Rollen und nicht als Natur scheinen zu lassen, sagt Barbara Vinken, Literatur-Professorin in München. Sie kommt mit ihrem neuen Buch „Diva. Eine etwas andere Opernverführerin“ nach Eutin und erklärt, warum die Oper hochpolitisch und subversiv ist.
Raffiniert und originell sprengt die Oper jedes Genderkorsett, sagt Barbara Vinken. Wie keinem anderen Genre außer der Mode ist es der Oper gegeben, Geschlechtsrollen zu entnaturalisieren, kunstvoll als Rollen und nicht als Natur aufscheinen zu lassen. Ebenso pansexuell wie nicht binär, ist in der Oper alles im Fluss. Sie ist ein hochpolitisches, subversives Genre, das die angeblich „natürlichste“ aller Oppositionen zersetzt: die von Männern und Frauen.
In einer Zeit, in der „Gender-fluidity“, „Pansexualität“ und „non-binary“ ständig präsent sind, ist die Oper angesagt wie lange nicht. Der Kult, der in der Oper gefeiert wird, ist nach Vinkens Überzeugung sicher nicht der Triumph einer patriarchalen Gesellschaft im Frauenopfer. Beherrscht wird die Bühne von souveränen Frauen, die große Liebende sind. Mit dieser Liebeskraft, der stärksten aller Kräfte, stellen sie alles in den Schatten.
Durch die Stimme der Diva, in der die Liebe triumphiert, wird der patriarchale Männerbund übertönt. Weder mit dem Triumph des Männlichen, noch dem des Patriarchalischen sieht es auf der Opernbühne wirklich gut aus; fast kann man sagen, dass Männlichkeit in der Oper ein Schimpfwort ist. Travestie und Transvestie hebeln männliche Herrschaftsansprüche im Zeichen des Weiblichen und geschlechtlich Unbestimmten aus. Eine überraschend aktuelle, andere Geschichte der Moderne.
Barbara Vinken, 1960 in Hannover geboren, ist seit 2004 Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie unterrichtete zuvor an zahlreichen Universitäten, darunter in New York, Paris, Chicago, Konstanz, Yale, Hamburg und Zürich. Sie schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften und ist regelmäßig im Fernsehen präsent, darunter als Kritikerin im Quartett der ZDF-Literatursendung „Buchzeit“.
Ihr Buch „Angezogen“ wurde 2013 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Einem breiten Publikum wurde Barbara Vinken mit ihrem Buch „Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos“ bekannt, das 2001 erschien.
Mehr erfahren Sie unter www.barbaravinken.de
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