Donnerstag, 21. September 2023

2020So09aug(aug 9)11:00So15nov(nov 15)17:00Flensburg: Kunst ohne Nation. Thorvaldsens UtopiaWerke aus der Sammlung des Bildhauers Bertel ThorvaldsenRubrikKunstVeranstaltungsartAusstellung

Zeit

August 9 (Sonntag) 11:00 - November 15 (Sonntag) 17:00

Details

Thorvaldsen, dessen 250. Geburtstag Anlass eines international gefeierten Gedenkjahres ist, war unbestritten ein Ausnahmekünstler. Seine Gemäldesammlung ist der Schlüssel zum Verständnis der Bedeutung des Künstlers, denn sie steht zugleich für mehrere wichtige Aspekte seines Lebens und seiner Kunst.

Zusammengetragen hat der Bildhauer Bertel Thorvaldsen seine Sammlung in den Jahrzehnten, die er zwischen 1797 und 1838 in Rom verbrachte. Dort war Thorvaldsen Mitorganisator einer „römischen Künstlerrepublik“, in der man gesellschaftliche Freiheiten genoss. Er war Förderer und Sammler, Freund und Ratgeber für viele – oft mittellose – Künstlerinnen und Künstler aus fast allen Ländern Europas. Während der Rest Europas in den Wirren der Napoleonischen
Kriege versank, entstand so in Rom „Thorvaldsens Utopia“, das Gemeinschaftsideal des Künstlerstaates, eines friedvollen, kreativen Miteinanders von Europäern, das sich als gelebte Utopie über die Nationalismen der zerstrittenen Völker Europas erhob.

Die Vielfalt der Künstlerinnen und Künstler spiegelt sich bis heute in Thorvaldsens Gemäldesammlung, die im Thorvaldsens Museum in Kopenhagen bewahrt wird. Eine Auswahl meisterlicher Landschaften, Porträts und Historienbilder zeigen in der Flensburger Ausstellung die Entwicklung der Malerei zwischen Klassizismus und Romantik. Und immer wieder findet der Betrachter den Lebensweg des Bildhauers und ihn selbst in einzelnen Gemälden.

Bild: Christoffer Wilhelm Eckersberg: Alkyones Amme, 1813.