Zeit
Februar 16 (Sonntag) 11:30 - August 16 (Sonntag) 18:00
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»Wo steht es denn geschrieben, dass der Mensch ewig in „Ziegelkisten“ zu wohnen hat?« Mit diesen Worten hinterfragt Wenzel Hablik 1920 die traditionellen Wohnformen seiner Zeit. Im Sinn hatte er
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»Wo steht es denn geschrieben, dass der Mensch ewig in „Ziegelkisten“ zu wohnen hat?« Mit diesen Worten hinterfragt Wenzel Hablik 1920 die traditionellen Wohnformen seiner Zeit. Im Sinn hatte er eine völlig neuartige Baukunst. Der Kristall wird mit seinem facettierten, prismatischen Erscheinungsbild zur wichtigsten Inspiration. Als Student zeichnet er 1903 erste Kristallbauten, die in der europäischen Kunstgeschichte zu den frühesten Entwürfen kristalliner Architektur gehören. Anregungen der phantastischen Literatur aufnehmend, folgen Entwürfe für Luftgebäude und Fliegende Siedlungen.
Geistesverwandte auf dem Feld der utopischen Architektur findet Hablik 1919, als er auf Einladung des Architekten Walter Gropius an der Ausstellung für unbekannte Architekten des Arbeitsrates für Kunst in Berlin teilnimmt. Wenig später wird Hablik Mitglied der Briefgemeinschaft Gläserne Kette. Der Architekt Bruno Taut hatte seine Künstlerkollegen mit dem Appell „Seien wir mit Bewusstsein ‚imaginäre Architekten‘“ zu einem Austausch über utopische Architekturideen aufgerufen. Innerhalb des nur ein Jahr bestehenden Briefzirkels werden in den Briefen und Architekturentwürfen, die per Lichtpause zwischen den Mitgliedern – unter ihnen Hermann Finsterlin, Hans und Wassili Luckhardt und Hans Scharoun – zirkulieren, Vorstellungen einer utopischen Architektur in kristallinen Formen verhandelt, die auch die Errichtung einer neuen Gesellschaft zum Ziel hatten.
Die gezeichneten Entwürfe, die innerhalb der Gläsernen Kette kursieren, sind in der Mehrzahl visionäre Formfantasien. Hablik wird in dieser Gruppe das aktivste Mitglied und entwirft im Verlauf eines Jahres eine ganze utopische Welt. Farbige Glashäuser in Form von »Blumen« oder »kristallnen Bäumen « führen dem Betrachter »das neue Paradies« vor Augen.
Dem Werkbereich der utopischen Architektur widmet das Wenzel-Hablik-Museum eine Jubiläumsausstellung, die die Utopien des Visionärs Hablik erlebbar macht und zeitweilige Weggefährten in den Blick nimmt. Gezeigt werden neben Zeichnungen und Gemälden von Wenzel Hablik, Briefe und Entwürfe der Mitglieder der Gläsernen Kette sowie das Mappenwerk Alpine Architektur von Bruno Taut. Das Bestehen der Gläsernen Kette jährt sich dieses Jahr zum hundertsten Male. Die Wenzel-Hablik-Stiftung feiert ihr 35-jähriges Bestehen und das Wenzel-Hablik-Museum wird 25 Jahre alt.
Eintritt zur Vernissage frei, Laufzeit: 16.02. – 14.06.2020
Eintritt: 4 EURO, erm. 2 EURO, Schulklassen und Kinder bis 14 Jahre frei
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 14-17 Uhr, Sonn- und Feiertag 11-17 Uhr,
Montag geschlossen
Bildnachweis: Wenzel Hablik, Museum im Hochgebirge, 1920 © Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe
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