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(Dienstag) 18:00 - 21:00
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Sowohl mit Kiel als auch mit Schleswig-Holstein ist Lili Fischer seit langem verbunden. Natur, Tiere, Pflanzen, Beseelung, Bewegung treten vielgestaltig in ihrer Kunst auf, insbesondere nehmen darin die inzwischen schützenswerten
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Sowohl mit Kiel als auch mit Schleswig-Holstein ist Lili Fischer seit langem verbunden. Natur, Tiere, Pflanzen, Beseelung, Bewegung treten vielgestaltig in ihrer Kunst auf, insbesondere nehmen darin die inzwischen schützenswerten Insekten einen signifikanten Teil ein.
„Ich gehe vor Ort, untersuche Bereiche wie Halligen […], Massagen, Heilpflanzen, Haushalte nach künstlerischen Dimensionen, trage diese Ergebnisse sowohl in das Museum wie auch wieder vor Ort – zu den Feldbewohnern selbst -, immer mit der Idee, die Grenzerweiterung der Kunst und damit die neue künstlerische Ausleuchtung alltäglicher Bereiche voranzutreiben.“ Diese Herangehensweise ist methodisch jener des Kunsthistorikers Aby Warburg vergleichbar, der 1885 und 1895/96 in den USA Aufenthalten Artefakte der Pueblo- und Hopi-Indianern sammelte, ihre Kulttänze mit der Kamera fest hielt und seine Beobachtungen notierte. Lili Fischer sammelt gleichfalls Eindrücke und Erfahrungen, erforscht ihre Impressionen zeichnerisch und hält sie schriftlich fest, dokumentiert sie fotografisch und entwirft Szenarien in Drehbüchern, die im Unterschied zur Wissenschaft das Publikum sowie das Material in den Kunstprozess wie „eine kosmische Staubflocke“ einbeziehen. Mit den von ihr entwickelten Objekten, Wolken, Ratten, Igeln, den Schnaken, Spinnen oder Faltern schafft sie zugleich beeindruckende Installationen.
Auf dem Priwall 1947 geboren, studierte Lili Fischer ab 1966 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Das Aufbaustudium Freie Kunst nahm sie 1970 auf und verfolgte zugleich ein Zweitstudium der Pädagogik, Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und schloss dieses 1981 mit der Promotion über „Kreative Animation“ ab. Als Ethnologie-Studentin entdeckte sie 1976 die Schamanen und deren Magie im Museum für Völkerkunde (heute: Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt). Mit der Arbeit „Feldforschung: praktische Ethnologie“ nahm sie 1979 an der Gruppenausstellung „Umrisse“ in der Kunsthalle Kiel teil und präsentierte dort ihr künstlerisches Konzept. Im November 1981 veranstaltete sie die „Pflanzenkonferenz“ im Museum Sophienblatt und 1985 auf Einladung von Björn Engholm und der SPD-Landtagsfraktion eine weitere „Pflanzenkonferenz“ im Kieler Landtag. Mit einem Vorwort von Jens Christian Jensen erschien 1982 als Heft 7 der ‚Schriften der Kunsthalle zu Kiel‘ ihr gemeinsam mit Georg Jappe verfasstes „Winterbuch von Norderoog“. Im folgenden Jahr, 1983, erwarb Jensen die Zeichnungen zur „Feldforschung“ für die Sammlung der Kunsthalle. 1994 erhielt Lili Fischer den Ruf auf die Professur für Feldforschung und Performance an der Kunstakademie Münster.
Der Eintritt ist frei.
Foto: Lili Fischer in ihrem Atelier, 2013 Foto: Lili Fischer©VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Veranstalter
Arthur-Haseloff.Gesellschaft e. V.
Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Studien am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
info@arthur-haseloff.uni-kiel.de
Olshausenstraße 40, 24118 KielVeranstaltungen heute
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