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Januar 18 (Samstag) 00:00 - März 13 (Freitag) 17:00
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Das Forum für Künstlernachlässe e.V. freut sich, im Kloster Nütschau vier norddeutsche Künstlervorstellen zu können: Friedrich Ahlers-Hestermann, Hubert Behérycz, Franz Reckert, Horst Villwock. Alle vier begannen ihre künstlerische Ausbildung in
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Das Forum für Künstlernachlässe e.V. freut sich, im Kloster Nütschau vier norddeutsche Künstlervorstellen zu können: Friedrich Ahlers-Hestermann, Hubert Behérycz, Franz Reckert, Horst Villwock. Alle vier begannen ihre künstlerische Ausbildung in Nord- bis Mitteldeutschland, wo sie durch Ausstellungen bekannt wurden. Friedrich Ahlers-Hestermann, gut eine Generation älter als die anderen, war weit über Hamburgs Grenzen bekannt als Gründungsmitglied der Hamburgischen Sezession (1919), Lehrer an der Kölner Werkkunstschule, Direktor der Hamburger Landeskunstschule am Lerchenfeld (1945-50) und danach fast zwanzig Jahre lang Direktor der Abteilung Bildende Kunst an der Akademie der Künste, Berlin.Die hier ausgestellten Werke zeigen neben norddeutschen Landschaften und Hamburger Straßenszenenauch abstrakte Arbeiten der späten 1950er bis 1990er Jahre. Ihre Techniken reichen vom dezent-sanften Aquarell bis hin zur energisch-präsenten Mischtechnik aus Lacklacken auf knallfarbigem Papier. Sie dokumentieren die künstlerische Vielfalt der Nachkriegszeit, bedingt nicht nur durch die unterschiedliche Ausbildung und Lebenssituation der anderen drei Künstler: Hubert Behérycz war ausgebildeter Architekt, Franz Reckert hatte eine Ausbildung als Grafiker in Kassel absolviert, bevor er in Berlin Malerei studierte und der Jüngste von allen, Horst Villwock, studierte nach dem Kriegsende Malerei am Lerchenfeld, um danach Verwaltungsbeamter seiner inzwischen zur Hochschule für bildende Kunst(HfbK) umbenannten Hamburger Kunstakademie zu werden.
Als „Heimatkunst-Versuchskaninchen“ bezeichnete sich Friedrich Ahlers-Hestermann (1883-1973) in einem Vortrag im Jahre 1947, weil Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark dem 17jährigen geraten hatte, seine Kunstausbildung bei Arthur Siebelist in den Freilicht-Sommerkursen am Hamburger Stadtrand (nahe Hittfeld) zu beginnen. 1907 zog er nach Paris, wo er Schüler von Henri Matisse wurde und sich mit den Landschaften, Stillleben und Figurendarstellungen von Paul Cézanne auseinandersetzte. Dort heiratet er die russischen Malerin Alexandra Povòrina, mit der er nach seiner Rückkehr die Hamburger Kunstszene maßgeblich geprägt hat. Ihre gemeinsame Tochter Tatiana Ahlers-Hestermann (1919-2000) schuf wunderbare Textilarbeiten, u.a. einen großen Wandteppich für das Kloster Nütschau.
Der in Bremen geborene Hubert Behérycz (1916-1980) begann dort 1940 sein Architekturstudium, das er nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1952 abschloss. Danach startete seine Karriere als Bremer Architekt (Mitglied im BDA). Doch bereits 1954 entstehen Holzschnitte und Malereien. Seit 1965 nimmt er regelmäßig an Ausstellungen des BBK Bremen teil. Es sind vor allem Lackbilder in ausdrucksstarken Primärfarben, die die kraftvollePinselführung sichtbar lassen. Die abstrakt-kompakten Kompositionen geben in feiner Differenzierung die Hand des Architekten zu erkennen.
Aus Tusche, Gouache und Aquarell komponiert Franz Reckert (1914-2004) rhythmische Impressionen norddeutscher Landschaften mit Leuchtturm, aber auch mediterrane Städte und wolkig leichte Naturportraits. Mit zarten Farbklängen und Liniengefügen entfernt er sich dabei vom Gegenständlichen, wobei ihm das Konkrete unter der pudrigen Patina jedoch nicht verloren geht.
Horst Villwock (1927-2012) ist ein scharfer Beobachter des Alltäglichen, wie eine Vielzahl von Figuren- und Portraitstudien belegen – gelegentlich zur Karikatur gesteigert. Er fand seine Motive beim Aquarellieren in den Straßen und der Umgebung Hamburgs. So entstanden Straßenszenen, norddeutsche Landschaften und Strandbilder. Dabei behält Villwock stets seinen wachen Blick und seine präzise Technik und wird immer freier und experimentierfreudiger im Umgang mit Farbe und Pinsel.
Veranstalter
Forum für Künstlernachlässe
Der gemeinnützige Verein pflegt und erhält Werke von Hamburger Künstlerinnen und Künstlern. Oft werden Künstlernachlässe auseinandergerissen und in alle Winde zerstreut, bevor sie in ihrer Gesamtheit erfasst sind, oder die Werke werden unter desolaten Umständen gelagert. Häufig fehlen Möglichkeiten, Wissen oder die nötigen Finanzen. All dies erschwert die wissenschaftliche Aufarbeitung sowie eine umfassende Kenntnis von Künstler*in und Werk. Da auch Museen die Aufnahme ganzer Nachlässe meist nicht leisten können, fehlte eine Institution, die sich ausschließlich dieser Aufgabenstellung widmet.
info@kuenstlernachlaesse.de
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