Rolf-Peter Carl im Gespräch mit der Leiterin des Lübecker Theaterfigurenmuseums Antonia Napp

Als langjähriger Leiter der Kulturabteilung in Schleswig-Holsteins Kultusministerium kennt Rolf-Peter Carl die Kulturorte des Landes und ihre Geschichten wie kaum ein anderer. Für uns spricht er auch mit den Akteuren über ihre Arbeit. Dieses Mal mit der Leiterin des Lübecker Theaterfigurenmuseums Antonia Napp.

 

„Wir wollen alles ganz neu und mit dem Mut zum Experiment denken“

Fritz Fey hat als Liebhaber, nicht als systematischer Wissenschaftler gesammelt. Seine Sammlung weist zumindest unter geografischem Aspekt viele weiße Flecken auf (Amerika, Australien). Sollen diese Lücken nach und nach geschlossen werden und wie könnte das geschehen?

Wir müssen uns zuerst der systematischen wissenschaftlichen Aufarbeitung des Vorhandenen widmen, denn das ist schon sehr umfangreich. Im Hinblick auf die Schließung der Lücken ist nicht nur Finanzkraft und Expertise, sondern auch eine große Sensibilität gefragt. Viele der Figurenspieltraditionen stehen inzwischen auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Da kann man nicht mehr so unbedarft sammeln, wie es noch vor einigen Jahrzehnten üblich war.

In der DDR und in vielen anderen Ländern des ehem. „Ostblocks“ hatte das Figurentheater einen weit höheren Stellenwert als in Westdeutschland. An den großen Bühnen bildete es oft eine eigene gleichwertige Sparte. In der ständigen Ausstellung und im Begleitkatalog ist davon wenig zu spüren. Wie könnte diesem Aspekt künftig stärker Rechnung getragen werden?

weiterlesen oder Print-Ausgabe bestellen

Lesen Sie auch:

Rolf-Peter Carl stellt das Lübecker Theaterfigurenmuseum vor