Liebe Leserin, lieber Leser,

die kommende Woche steht ganz im Zeichen von Wissenschaft, Klimaschutz und Zukunft.

Aktuell veranstalten die Allgemeinen Studentenausschüsse (ASten) von 11 Hochschulen in den nördlichen Bundesländern gemeinsam die ersten Nachhaltigkeitswochen des Nordens und bieten ein umfangreiches Online-Programm mit Vorträgen und Workshops bis zum 27. November 2020. Da wird zum Beispiel ein „Spaziergang durch den Siegeldschungel“ angeboten, über den Zusammenhang von Kolonialismus, Rassismus und Klimakrise diskutiert oder das Denken in Kreisläufen (Cradle-to-Cradle-Prinzip) vorgestellt.

Am kommenden Montag startet dann – ebenfalls mit umfangreichem Online-Livestream-Stundenplan – die Offene Klima Uni, organisiert von Students for Future. In Schulfächern wie Bildung & Klimawissenschaft, Klimagerechtigkeit, Wirtschaft neu denken, Gesellschaftlicher Wandel & Utopien und Kunst & Kultur wird diskutiert und referiert. Alle Interessierten sind herzlich Willkommen. Einen Veranstaltungsüberblick finden Sie hier.

In unserer letzten Ausgabe hat Max Schön, Mitglied im Stiftungsrat des WWF Deutschland, auf den Zusammenhang von Umweltzerstörung und der Übertragung von bei Tieren vorkommenden Krankheitserregern auf den Menschen hingewiesen. „Eine intakte Natur“, so Schön, „ist ein Bollwerk gegen neue Krankheitserreger und muss als entscheidender Schlüsselfaktor für unsere Gesundheit wahrgenommen werden.“

Intakte Ökosysteme sind auch im Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel unverzichtbar. In den Bäumen der tropischen Regenwälder sind nach Schätzungen rund 250 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert, aufgrund von Rodungen, aber auch durch Trockenheit und Hitze geht die Pufferwirkung der Regenwälder für das Klimasystem messbar zurück.  

Nun hat Schleswig-Holstein zwar keinen Regenwald. 130 000 Hektar des Landes zwischen den Meeren gelten jedoch als Moorgebiet.

Auch Moore speichern Kohlenstoff – und zwar nicht zu knapp: Moore bedecken zwar nur 3 Prozent der Erdoberfläche, binden in ihren Torfschichten aber ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs und damit doppelt so viel wie alle Wälder der Erde zusammen, die immerhin 30 Prozent der Oberfläche bedecken. Also Wald oder Moor? Beides schützen!

Ist eine Moorfläche allerdings nicht intakt, sondern zur Nutzung entwässert und trockengelegt, wird sie zur CO2-Schleuder. Der gebundene Kohlenstoff zersetzt sich in Verbindung mit Sauerstoff und geht als klimaschädliches Gas in die Atmosphäre.

In Schleswig-Holstein gelten nur 13 Prozent der Moorflächen als intakt – das ist immerhin besser als der Bundesdurschnitt: Bundesweit sind es bloß fünf Prozent. 95 Prozent der Moorfläche in Deutschland bläst also – je nach Nutzung sehr viel oder viel zu viel – Treibhausgas in die Atmosphäre.

Dass es Schleswig-Holsteins Mooren überdurchschnittlich gut geht, liegt auch an der Stiftung Naturschutz, in deren Besitz sich 26.100 Hektar Moorfläche zwischen den Meeren befinden. Auf ihren Flächen kümmert sich die Stiftung um die Wiedervernässung, zum Beispiel durch die Entfernung von Drainagen und Entwässerungsgräben. Auf diese Weise hat sie es geschafft, in den vergangenen zwölf Jahren jährlich rund 316 000 Tonnen CO2 zu binden. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserer kommenden Ausgabe, die im Dezember erscheint.

Am kommenden Mittwoch, den 25. November 2020 von 18 – 19 Uhr informiert die Stiftung Naturschutz in Kooperation mit dem Landesverband der Volkshochschulen in einem Webinar über das Thema Klimaretter – Moore! Warum Moorschutz in Schleswig-Holstein wichtig ist.

Der Moorexperte der Stiftung Naturschutz, Leif Rättig, erklärt, warum die Renaturierung von Mooren, eine so große Bedeutung für die Stiftung Naturschutz hat, welche Tiere die Moore zum Leben und Überleben brauchen und warum das ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz ist. Die Veranstaltung ist kostenlos, hier geht es zur Anmeldung und zum Livestream.

Ich wünsche Ihnen eine klimaneutrale Woche mit vielen schönen Kulturerlebnissen

Ihr

Kristof Warda

k.warda@schleswig-holstein.sh

Mehr Moore! Moorschutz ist Klimaschutz
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Foto: Dr. Kuno Brehm

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