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Siegward Sprotte war einer der eigenständigsten Maler Schleswig-Holsteins im 20. Jahrhundert. Sein Werk steht in der Tradition der norddeutschen Landschaftsmalerei, überführt sie jedoch in eine geistige Dimension. Schleswig-Holstein war
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Siegward Sprotte war einer der eigenständigsten Maler Schleswig-Holsteins im 20. Jahrhundert. Sein Werk steht in der Tradition der norddeutschen Landschaftsmalerei, überführt sie jedoch in eine geistige Dimension.
Schleswig-Holstein war für den Maler Siegward Sprotte (1913–2004) weit mehr als Heimat. Es war sein geistiger und künstlerischer Resonanzraum. Zwischen Himmel und Horizont, Wind und Wellen fand er jene elementare Erfahrung von Licht und Bewegung, die sein Werk prägte. Auf der Insel Sylt entwickelte er eine Malerei, die Natur nicht abbildet, sondern in Farbe, Rhythmus und Geste erfahrbar macht.
Hier entstanden auch seine Studien der Natur, die ihn zu einer immer stärkeren Reduktion führten. Die Klarheit des nordischen Himmels, das stetige Fließen der Wellen und die Horizonte der Küste brachten ihn zu der Einsicht, dass Natur kein Motiv ist, sondern ein prozesshaftes Wechselspiel von Wahrnehmung, Bewegung und Bewusstsein.
In seinem Schaffen verschmolzen Malerei und Philosophie. Seine Aquarelle, Gouachen und Ölbilder wirken auf den ersten Blick spontan und leicht. Doch sie beruhen auf konzentrierter Beobachtung und einer Haltung des aktiven Sehens. Für Siegward Sprotte war Malen kein Akt der Beherrschung, sondern der Begegnung. Er sprach von einem „face en face“ mit der Natur, einem Gespräch auf Augenhöhe. Dieses Motiv zieht sich durch sein gesamtes Werk: das „Gesicht“ der Landschaft, das sich im Moment des Sehens offenbart.
Seine Malerei ist damit nicht nur eine Liebeserklärung an das norddeutsche Licht, sie ist eine Einladung, die Welt neu zu sehen.
Laufzeit der Ausstellung: 23. November 2025 bis 31. Januar 2026
Öffnungszeiten
Montag-Freitag: 10 -18 Uhr, Samstag: 10 -15 Uhr (im Advent 10-18 Uhr)
Veranstalter
Bildnachweis
Siegward Strotte, Rote Wolke, © Galerie Tobien

