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Impulse aus dem Norden.

Bibliotheken SH – die ideale Bibliotheksfachstelle

Öffentliche Bibliotheken sind Orte im Wandel. Die Fachstellen, die sie beraten und begleiten, sind ihre unsichtbaren Architekten. In jedem Flächenbundesland Deutschlands gibt es sie, doch keine gleicht der anderen. Besonders in Schleswig-Holstein zeigt sich, wie innovative Konzepte, mobile Angebote und eine gezielte ländliche Versorgung zusammenwirken können.

Jedes Flächenbundesland in Deutschland hat eine Beratungsstelle für Öffentliche Bibliotheken, eine sogenannte Bibliotheksfachstelle. Es gibt unterschiedliche Träger und Einbindungen dieser Institutionen, es gibt große Unterschiede in der Personalausstattung und keine Fachstelle ist mit einer anderen vergleichbar.

Selbst die beiden Büchereizentralen in Vereinsträgerschaft, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, sind nur bedingt vergleichbar. Die Größe des jeweiligen Bundeslandes und die Personalausstattung, aber auch das Aufgabengebiet unterscheiden sich sehr stark.
Man kann in Schleswig-Holstein sehen, was staatliche Beratungsstellen leisten können und wie eine flächendeckende Bibliotheksversorgung eines Bundeslandes aussehen kann. Im Folgenden werde ich versuchen, eine Übersicht über die Bibliotheksfachstellen in Deutschland zu erstellen und die Besonderheiten von Bibliotheken SH in diesem Zusammenhang herauszuarbeiten.

Aufgaben von Bibliotheksfachstellen

Bibliotheksfachstellen haben ein breites Aufgabenfeld und nicht alle können das komplette Spektrum abdecken. Es folgt eine Auflistung von möglichen Aufgaben, diese Aufgaben werden nicht in allen Fachstellen wahrgenommen. Oft gibt es Kooperationen mit den zuständigen Institutionen. Bei dieser Liste besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Fachberatung
  • Bau und Einrichtung
  • Bestandsaufbau- und Pflege
  • IT-Beratung

Beratungsangebote werden von allen Fachstellen gemacht.

Bibliotheksförderung: Nicht in allen Bundesländern gibt es eine finanzielle Förderung der öffentlichen Bibliotheken durch das Bundesland und auch dort, wo es eine solche Förderung gibt, sind die Fachstellen nicht unbedingt dafür zuständig.
Fortbildung: Für Fortbildungen von Bibliotheksmitarbeitenden sind die Fachstellen nicht in jedem Bundesland zuständig.
Leseförderung: Es gibt Bundesländer mit eigenen Institutionen, die Leseförderung betreiben (z.B. Hessen, Niedersachsen). Die Fachstellen kooperieren dann mit diesen Institutionen.
Schulbibliotheken: Schubibliotheken sind nur in wenigen Fachstellen eine tatsächliche Aufgabe. Bei der Beratung von Schulbibliotheken gibt es nur in wenigen Bundesländern eindeutige Zuständigkeiten.
Deutsche Bibliotheksstatistik: Alle Bibliotheksfachstellen kooperieren in diesem Bereich mit dem Hochschulbibliothekszentrum in Köln, welches für die Deutsche Bibliotheksstatistik zuständig ist.

Bibliotheksfachstellen in den Bundesländern – Träger und Anzahl der Standorte

Baden-Württemberg
Regierungspräsidien
vier eigenständige Fachstellen
Bayern
Bayerische Staatsbibliothek
Landesfachstelle mit fünf Standorten
Brandenburg
FH Potsdam; Landesfachstelle für Archive und Öffentliche Bibliotheken
Hessen
Landes- und Hochschulbibliothek RheinMain, zwei Standorte
Mecklenburg-Vorpommern
dbv-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern ist Träger der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken
Niedersachsen
Vereinsträgerschaft, drei Standorte
Nordrhein-Westfalen
Regierungspräsidium Düsseldorf
Rheinland-Pfalz
Landesbibliothekszentrum, zwei Standorte
Saarland
Ministerium für Bildung und Kultur, Kulturabteilung – Referat F2
Sachsen
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB)
Sachsen-Anhalt
Landesverwaltungsamt
Schleswig-Holstein
Landesverband Bibliotheken SH e.V.
Thüringen
Angliederung an Bibliothek in kommunaler Trägerschaft
Weitere Details unter www.bibliotheksfachstellen.de/karte-uebersicht.

Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland

Koordination und Vertretung der Bibliotheksfachstellen auf nationaler und internationaler Ebene, Initiierung und Durchführung länderübergreifender Projekte und Dienstleistungen, Förderung und Weiterentwicklung der Bibliotheken und deren Vernetzung in Deutschland. Ständige Gäste aus Dänemark, Belgien und Italien (Südtirol).
Zwei Tagungen jährlich, im Frühjahr und im Herbst. Die Herbsttagung geht über drei Tage und der erste Tag ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Informationen unter www.bibliotheksfachstellen.de

Bibliotheken SH

Bibliotheken SH hat viele traditionelle, aber auch innovative Angebote. Einige davon gibt es nur in Schleswig-Holstein, wie zum Beispiel:

  • Zentralkatalog und Fernleihe
  • Fahrbibliotheken, die teilweise zu einem mobilen 3. Ort weiterentwickelt werden
  • Mobile Angebote (Makerspace, Digitalisierung, Saatgutbibliothek, …)
  • Informationsportal für Schulbibliotheken
  • Zukunftsbibliotheken-sh
  • Das digital-analoge Ausstellungsformat „THEMENRAUM“

Gerade weil Schleswig-Holstein ein kleines Flächenbundesland mit wenigen Großstädten ist, ist hier exemplarisch die Versorgung des ländlichen Raumes auch für größere Bundesländer zu sehen. Die Versorgung durch Fahrbibliotheken ist ein wichtiger Faktor, der in dieser Form in keinem anderen Flächenbundesland zu finden ist.

Dieses Modell wurde erweitert, es bleibt nicht bei der Versorgung mit Medien. Mit dem Kooperationsprojekt mobil.digital soll die Digitalisierung in die (ländliche) Fläche getragen werden. In diese Richtung geht auch das Projekt Mobiler Makerspace Schleswig-Holstein. Mit der Mobilen Saatgutbibliothek Schleswig-Holstein ist ein analoger Weg begangen worden. Dies alles und noch viel mehr kann auf www.bibliotheken-sh.de/projekte-bestaende gefunden werden.

Ausblick

„Voraussagen sind schwierig – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.“ Dieses bekannte Zitat wird gleich mehreren berühmten Männern zugeschrieben.
Die Gabe in die Zukunft zu sehen habe ich nicht, aber ich bin sicher, dass Bibliotheken SH auch in Zukunft Projekte auf den Weg bringen wird, die für andere Bibliotheksfachstellen vorbildlich sein können. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

Alexander Budjan
Alexander Budjan ist Leiter der Hessichen Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken und Vorsitzender der Fachkonferenz der Bibliotheken in Deutschland.

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