100 Jahre Deutsche Minderheit in Dänemark – erzählt in 100 Gegenständen: Die Wetterfahne auf dem Dach des Landheims Schelde

Seit den 1950er Jahren nutzte der Deutsche Jugendverband für Nordschleswig das Landheim Schelde als Begegnungsstätte. Vielen seiner Besucher aus Deutschland oder Nordschleswig wird die bewegte Geschichte des Hauses jedoch unbekannt sein. Dabei befand sich ein deutliches Zeichen der Geschichte auf dem Dach des Landheimes: Die Wetterfahne mit dem Symbol der Deutschen Jungenschaft von Nordschleswig, welche seit 2014 im Deutschen Museum Nordschleswig zu betrachten ist.

Schon bevor sich die unterschiedlichen nationalsozialistischen Parteien in Nordschleswig sammelten formierten sich die Jugendorganisationen Deutsche Mädchenschaft Nordschleswig (DMN) und Deutsche Jungenschaft Nordschleswig (DJN). Die nach der Volksabstimmung 1920 gegründeten Jugendbünde und andere Jugendorganisationen gingen größtenteils in diesen beiden nationalsozialistischen Jugendorganisationen auf. Geführt und Aufgebaut wurden DMN und DJN nach dem Vorbild der Jugendorganisationen des Deutschen Reiches. Organisatorisch bestand die Jungenschaft aus den Kreisen Hadersleben, Tondern, Apenrade, Tingleff und Sonderburg. Als „Landesjugendführer“ stand Jef Blume lange Jahre an der Spitze der Jungenschaft.

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Hauke Grella,
Leiter der Deutschen Museen Nordschleswig