Samstag, 27. April 2024

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2024Mi03jul19:30Der Feuervogel / Fantaisie SymphoniqueTanztheater von Emil Wedervang Bruland Musik von Igor Strawinski und Kurt WeillRubrikTanztheaterVeranstaltungsart(einmalige) Veranstaltung

Details

In poetischen Bildern erzählt DER FEUERVOGEL die Geschichte des jungen Prinzen Iwan, der einen Feuervogel fängt. Als er ihm jedoch seine Freiheit schenkt, erhält er zum Dank eine Zauberfeder: Sollte Iwan in Not geraten, kann er mit ihr den Feuervogel zu Hilfe rufen … Iwan muss zahlreiche fantastische Abenteuer im Reich des bösen Zauberers Kastschei bestehen, bevor er diesen besiegen und die große Liebe finden kann.

Als ein gleichermaßen prachtvolles und rätselhaftes Geschöpf wurde der Feuervogel, der fest zum übersinnlichen Grundinventar russischer Volksmärchen gehört, zum künstlerischen Emblem des Fin de Siècle. Die berühmte, spätromantische Version dieser Geschichte war die erste große Ballettmusik Strawinskis, der mit seinen Werken nachhaltig die Ballettkunst des 20. Jahrhunderts prägte. Die Pariser Uraufführung des FEUERVOGELS bescherte Strawinski 1910 einen überwältigenden Erfolg und ließ ihn über Nacht zur internationalen Berühmtheit werden. Das Tanztheater von Ballettdirektor Emil Wedervang Bruland wird das Ballettensemble gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchester gestalten.

Im ersten Teil des choreografischen Doppelabends übersetzt Emil Wedervang Bruland Kurt Weills FANTAISIE SYMPHONIQUE (2. Sinfonie) in eine zeitgenössische Choreografie. Klar und brillant prägen sardonischer Witz, Wut, Angst, elegische Lyrik oder auch Traurigkeit die Partitur von Weills bedeutendstem, viel zu selten gespielten Orchesterwerk. Seinen legendären Ruf hatte sich Weill zwar vor allem durch Bühnenwerke und Songs erworben, um seinen Stil zu verfeinern und zu kontrollieren verließ er jedoch immer wieder den gewohnten Weg, um absolute Musik zu schreiben.

Als Weill 1933 vor der Naziherrschaft nach Paris floh, hatte er bereits erste Skizzen zu seiner sinfonischen Arbeit im Koffer dabei, die er 1934 als „reine musikalische Form“ vollendete. Bruland lässt die fantasieartige Musik, die keinem inneren Programm folgt, zu abstraktem Tanztheater werden, das das weite Spektrum klanggewordener Emotionalität unmittelbar visualisiert.