2022 konnte die Nolde Stiftung Seebüll das Aquarell „Liegende Frau in rotem Kleid (Ada Nolde)“ erwerben. In der Papierarbeit stellt Emil Nolde seine Frau Ada in den ersten Ehejahren dar.

Adamine Frederikke Vilstrup (1879–1946) war dem Künstler in einer überaus engen Beziehung ein Leben lang verbunden. Bei ihrer Hochzeit 1902 gab die dänische Pastorentochter ihre eigenen Bestrebungen als Schauspielerin auf, um kompromisslos ihr ganzes Sein in den Dienst von Noldes Kunst zu stellen. Bis zu ihrem Lebensende 1946 bleibt sie seine Muse, seine Gefährtin, sein „Herzensfreund“. Ihre Bedeutung für den Maler und den Menschen Nolde kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wie viele Künstlergattinnen zuvor und danach stand sie ihm Modell.

Anlässlich der Neuerwerbung beleuchtet Dr. Astrid Becker die Gruppe der Werke, in denen der Künstler seine Ehefrau Ada zum Malanlass gewählt hat. Welche Aussagen verbindet er mit dem ihm liebsten Modell und lassen sich bestimmte Motivgruppen besonders mit ihrer Figur verbinden? In der weiten Zeitspanne von 44 gemeinsamen Jahren taucht sie im naturnahen und naturfernen Bildnis, als ätherische Erscheinung in Gartenbildern und im reizvollen Akt auf.

Dr. Astrid Becker ist stellvertretende Direktorin der Nolde Stiftung Seebüll. Sie forscht zum Leben und Wirken Ada Noldes. Die Ergebnisse und neuen Erkenntnisse sollen künftig in einer kritischen Biographie veröffentlich werden.

Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von:
Freunde der Nolde Stiftung Seebüll e.V.

Die „Freunde der Nolde Stiftung Seebüll e.V.“ haben freien Eintritt.
Eintritt regulär: 8 €, ermäßigt 6 €
Eintritt in Verbindung mit einem Tagesticket: 6 €

Der Vortrag ist der 1. Teil von drei wissenschaftlichen Veranstaltungen der Saison 2023, zu denen Fachpublikum ebenso willkommen ist wie es alle „Nolde-Begeisterten“ sind. Jeder Vortrag findet jeweils am Freitag um 18 Uhr statt. Die nächsten beiden Termine sind am 7. Juli 2023 mit Dr. Indina Woesthoff und am 1. September 2023 mit Dr. Isgard Kracht. Freitags hat die Museumsgastronomie ELEMENT über 18 Uhr hinaus geöffnet unter dem Titel „After Work“, so dass auch anschließend gern noch in Seebüll eingekehrt werden kann.