Bibliotheken spiegeln die Vielfalt unserer Gesellschaft wider und leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration. Sie bieten Räume für Begegnungen und den Austausch verschiedener Bevölkerungsgruppen. Besonders in ländlichen Gegenden sind Bibliotheken und Fahrbibliotheken wichtige Treffpunkte für kulturelle Bildung.
Mit ihrem breiten Medien- und Veranstaltungsangebot sind sie Orte, an denen Demokratie erlebbar wird. Als öffentlich zugängliche, konsumfreie Einrichtungen stehen sie allen Menschen offen und fördern den freien Zugang zu Wissen, Informationen und unterschiedlichen Perspektiven. So tragen sie maßgeblich zur politischen Meinungsbildung, zur Wahrung der Meinungsfreiheit und zur Stärkung des demokratischen Zusammenhalts bei.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Demokratiebildung in Bibliotheken ist die Förderung von Lese-, Medien- und Informationskompetenz. In Bibliotheken lernen Menschen, Nachrichten und gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu hinterfragen, Quellen zu bewerten und Falschinformationen zu erkennen. Besonders wichtig ist auch das Engagement der Bibliotheken in der Alphabetisierung und Sprachförderung, vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Bildungsrückständen.
Darüber hinaus bieten Bibliotheken eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden, die politische Bildung im Alltag ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist das bundesweite Projekt „Land.schafft.Demokratie – Vielfalt und Dialog in der Bibliothek“, das gezielt Bibliotheken in kleinen Kommunen unterstützt. Auch in Schleswig-Holstein nehmen Bibliotheken an dieser Initiative der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) teil.
Mobile Bibliotheken, wie die Fahrbibliotheken in Schleswig-Holstein, sind ebenfalls wichtige Akteure in ländlichen Regionen. Sie bieten nicht nur Zugang zu Medien, sondern fördern auch den gesellschaftlichen Dialog und das Miteinander in den Dörfern und Gemeinden. Im Jahr 2020/2021 entwickelte Bibliotheken SH im Rahmen eines von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Projekts ein zukunftsorientiertes Konzept für die 12 Fahrbibliotheken im Land. Dabei wurde besonders auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geachtet.
Das Ziel des Projekts war es, die Präsenz der Fahrbibliotheken in den Gemeinden zu stärken, auch außerhalb der Haltezeiten sichtbar zu sein, und das Alltagsleben durch ein vielfältiges Medien- und Informationsangebot zu bereichern. Gleichzeitig sollte die Belebung der Ortszentren gefördert werden. In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Politik sowie Partnern wie Volkshochschulen und MarktTreffs wurden in fünf Pilotgemeinden neue Ideen für die Fahrbibliotheken entwickelt – immer unter aktiver Beteiligung der Menschen vor Ort.