Ein Fund auf dem Dachboden von Gut Wahlstorf in Schleswig-Holstein führt zum Leben und Werk von Friedrich Dalsheim, Pionier des ethnographischen Films. Der Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Kameramann wurde 1895 in Frankfurt am Main als Sohn jüdischer Eltern geboren und nahm sich infolge von Ausgrenzung und Berufsverbot durch das NS-Regime 1936 im Schweizer Exil das Leben.
Dalsheims vier Filme nehmen konsequent die Perspektive der Gefilmten ein: MENSCHEN IM BUSCH (1930) drehte er mit Gulla Pfeffer in Togo. Mit Victor Baron von Plessen als Expeditionsleiter und Walter Spies realisierte er DIE INSEL DER DÄMONEN (1933) auf Bali. PALOS BRAUTFAHRT (1934) entstand mit Knud Rasmussen in Ostgrönland. DIE KOPFJÄGER VON BORNEO (1936) drehte Dalsheim erneut mit Victor Baron von Plessen und Richard Angst hinter der Kamera bei den indigenen Dayak und Punan im Urwald Borneos.
Die Publikation beleuchtet den Expeditionscharakter und die Produktionsbedingungen der Filme, die zeitgenössische Kritik sowie die zeithistorischen und gesellschaftspolitischen Kontexte. Dabei stellt sie die Frage nach der „ethnographischen Wahrheit“ im Zwischenreich von Dokumentar- und Spielfilm und erzählt die Geschichte der Sammlung Friedrich Dalsheim aus Borneo, die 1937 in das Museum für Völkerkunde in München (heute Museum Fünf Kontinente) gelangte.
Mit Beiträgen von Rainer Rother (Künstlerischer Direktor Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin) | Ulrike Ottinger (Filmemacherin) | Michaela Appel (Kuratorin Museum Fünf Kontinente, München) | Sophie von Plessen (Historikerin) | Louise von Plessen (Autorin und Kuratorin)
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