Auf ein Brot mit Daniel Lorenzen

Kulturzeitschrift für den Norden Birthe Dierks auf ein Brot mit Daniel Lorenzen Arne Auinger

Sie wirken wie aus einer vergangenen Zeit: Die Gesellen, die in ihren Kluften mit Wanderstock, Gepäckbündel und schwarzem Hut unterwegs sind. Sie sind auf der Walz – das klingt romantisch, das wirkt geheimnisvoll.

Über die Wanderjahre der Handwerksgesellen wissen wir Daheimgebliebenen, die nie auf „Tippelei“  waren, recht wenig, auch Rotwelsch verstehen wir nicht. Der Stock ist ihr „Stenz“, das Bündel ihr „Charlie“ (Charlottenburger), ihren Hut ziehen sie vor niemandem. Ihr Wissen um die Tradition der Wanderschaft geben sie mündlich weiter. Seit 2014 gilt die Handwerksgesellenwanderschaft Walz als immaterielles Kulturerbe.

Daniel Lorenzen war dreieinhalb Jahre reisend unterwegs und (er)lebte die Tradition. Heute zieht er mit seinen Geschichten durchs Land und erzählt von seiner Bäckerwalz – selbstverständlich in karierter Kluft mit Stenz und Charlie. Jedes alte Handwerk ist walztauglich. So finden sich unter den Wandergesellen auch Schneider, Köche, Buchbinder, Bierbrauer oder Steinmetze. Welchem Gewerk sie angehören, verrät die Farbe ihrer Kluft: Schwarz steht für Holzberufe, Rot für farbgebende Gewerke, Blau für Metall-, Beige-Grau für Mineraliengewerke und kariert sind die Kluften der Lebensmittelberufe.

Birthe Dierks traf sich auf ein Brot mit Daniel Lorenzen, der als Bäckergeselle auf der Walz gewesen ist. Arne Auinger hat ihren Bericht illustriert

Diesen Artikel online lesen oder Print-Ausgabe bestellen