20 Jahre Herbert-Gerisch-Stiftung

Die Gerisch-Stiftung hat allen Grund zur Freude: In den 20 Jahren ihres Bestehens hat sie Neumünster zu einer der ersten Kunstadressen im Lande gemacht. Die Jubiläumsausstellung zum 20- jährigen Bestehen ist eine Hommage an alle Künstler, die mit der Stiftung durch ihre Arbeiten über all diese Jahre verbunden sind. Wie damals alles angefangen hat und mit welcher Dynamik die Stiftungsgründung in das Leben des Ehepaars eingriff, erzählt Brigitte Gerisch im Interview mit der Kulturjournalistin Maren Kruse.

Eigentlich wollte Ihr Mann erst postum sein Vermögen in eine Kunststiftung fließen lassen, aber eine Begegnung mit Heinz Spielmann, dem damaligen Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, gab den entscheidenden Impuls, der die Dinge von einem Tag auf den anderen veränderte.
Ganz so schnell ging es zum Glück nicht. Wir trafen Professor Spielmann bei einem Empfang im Bamberger Haus in Rendsburg im Jüdischen Museum. Heinz Spielmann fragte meinen Mann so ganz beiläufig, wie es denn mit seinen Stiftungsplänen aussehe. Da sagte mein Mann: „Da muss ich ja erst unter der Erde liegen“. Warum er denn nicht jetzt schon starten wolle, fragte Spielmann darauf. So könne er doch die Geschicke der Stiftung zu Lebzeiten begleiten, Freude daran haben, alles zusammenzutragen und ein Auge darauf haben.

Das brachte dann vor 20 Jahren die Dinge ins Rollen . . .
Ja, das war tatsächlich ein Schlüsselmoment. Wir fuhren völlig euphorisiert nach Hause und haben uns gedacht, los geht’s, einfach so! Und dann sind wir gestartet.

Sie und Ihr Mann hatten sich ja zuvor im Stifterkreis der Kunsthalle und im Gottorfer Freundeskreis schon mäzenatisch für zeitgenössische Kunst stark gemacht. Nun agierten Sie plötzlich in eigener Sache, und noch dazu auf ihrem privaten Grund. Wie waren die Reaktionen?
Um ehrlich zu sein, ganz am Anfang war die Skepsis ungemein groß. Man fragte sich, was denn einen Mann wie Herbert Gerisch, der Landtagsabgeordneter gewesen war, der ein Unternehmen groß gemacht hatte, der das Rote Kreuz hier in Neumünster aufgebaut hatte, was denn so einen Mann mit der Kunst verbindet. Nur die wenigsten wussten ja, dass mein Mann im Unternehmen der BIG schon Schleswig-Holsteinische Kunst gefördert und ausgestellt hatte. Aber hier in Neumünster fürchtete man, dass hier in unserer beschaulichen Straße riesige Hotels gebaut werden müssten, um dem Besucheransturm standzuhalten, Busse würden die Straße verstopfen, und selbst die Verwaltung in der Stadt Neumünster war zunächst recht skeptisch. Aber das hat uns keineswegs gehindert anzufangen. Und das taten wir mit Verve. Zwischen 2001 und 2005 hatten wir auf unserem Privatgrundstück schon fünf Skulpturen international renommierter Künstler stehen.

2021Sa15mai(mai 15)10:00So19dez(dez 19)18:00Neumünster: OUTSIDEINSIDE20 Jahre Herbert-Gerisch-StiftungRubrikKunstVeranstaltungsartAusstellung



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Maren Kruse

Das Gespräch erschien zuerst im Katalog zur Jubiläumsausstellung
OUTSIDEINSIDE, erhältlich in der Herbert-Gerisch-Stiftung.