Schleswig-Holstein vier 2018

Schleswig-Holstein Ausgabe vier 2018

Schleswig-Holstein vier 2018. Erschienen im Oktober 2018.

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie fragen sich sicher, was es mit dem Titelbild dieser Ausgabe auf sich hat. Ich will es Ihnen verraten:

Jede dieser Zahlen aus Porzellan steht für das Farbrezept einer roten Keramikglasur und ist mit exakt dieser Glasur überzogen worden. Verschiedene Brennprogramme, Brennkurven, aber auch die Auftragsdicke der Glasur können jedoch das Ergebnis stark beeinflussen: Ein Ausgangsrezept für eine Glasur kann im Herstellungsprozess zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen führen, da das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren letztendlich den finalen Farbton beeinflusst. So tauchen einige Zahlen mehrfach auf – jedoch in unterschiedlichen Rottönen.

Das Titelbild zeigt ein Foto der Installation „Rot I“ von Lena Kaapke. Sie hat sich unter anderem über mehrere Jahre künstlerisch forschend mit der Farbe Rot in den keramischen Technologien auseinandergesetzt. Ab Seite 22 porträtiert die Kunsthistorikerin Julia Lucas die vielseitige Kieler Künstlerin, die sich selbst als „ästhetisch arbeitende Wissenschaftlerin“ bezeichnet. Am 24. November 2018 besuchen wir sie in ihrem Atelier im Anscharpark. Alle Infos zur Anmeldung auf Seite 9.

Auch in der Geschichtswissenschaft kann die Betrachtung eines vergangenen Ereignisses durch verschiedene Historiker oder zu verschiedenen Zeiten zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Was für den einen ein „Wendepunkt“, ist für die andere Teil eines Prozesses oder gar Kontinuität. Perspektive, Erkenntnisinteresse, angelegter räumlicher und zeitlicher Maßstab, aber auch die jeweilige Gegenwart der oder des Forschenden beeinflussen das Ergebnis. Prof. Detlev Kraack setzt sich mit dem aus den Naturwissenschaften entlehnten Begriff „Wendepunkte“ sowie seiner Verwendung in den Geschichtswissenschaften auseinander und markiert damit den Auftakt unserer neuen Serie „Wendepunkte in der Geschichte Schleswig-Holsteins“, basierend auf dem 2. Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte, der unter diesem Motto im Juni in Kiel stattfand. Wie schon beim Thema „Mythen in Schleswig-Holstein“ arbeiten wir hier eng mit der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte zusammen (S. 40).

Eine unkonventionelle Art, Geschichte(n) zu erzählen, haben die Lübecker Museen und das Europäische Hansemuseum für die große Ausstellung zum Stadtjubiläum gewählt: „875. Lübeck erzählt uns was“ wirft mit 100 Gegenständen und ihren Geschichten eindrückliche Schlaglichter auf die lange und bewegte Stadtgeschichte. Am 5. Januar 2019 lassen wir uns von den beiden Kuratoren André Dubisch und Jörg Rosenfeld durch „ihre“ Ausstellung führen. Melden Sie sich jetzt schon an. Alle Infos auf Seite 14.

Und sonst so?

Martin Lätzel erinnert an Fanny zu Reventow (S. 58), Jessica Dahlke spricht mit den Machern der Musical-Webserie „Das tote Pferd von Plön“ (S. 30), Rolf-Peter Carl rekapituliert die Neuordnung des Schleswig-Holsteinischen Büchereiwesens in den 1990er Jahren (S. 62), Wendy Vanselow schreibt über Schiller und seine Freunde (S. 49).

Das alles und noch viel mehr in Ihrer neuen Schleswig-Holstein. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken,

Ihr

Kristof Warda

Das gesamte Inhaltsverzeichnis finden Sie ab Seite 4 der Vorschau. Blättern Sie mal rein …:

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