Donnerstag, 18. April 2024

Tapisserien in Glücksburg

Das Schloss Glücksburg

Zu den wertvollsten und prachtvollsten Exponaten des Schlosses Glücksburg gehören die gewirkten Bildteppiche, auch „Gobelins“ oder „Tapisserien“ genannt, die um 1740 entstanden sind und im Weißen Saal präsentiert werden. Sie sind nach den Vorlagen des Antwerpener Malers David Teniers’ d. J. in den Manufakturen van der Borght und van der Hecke in Brüssel gefertigt worden.

Auftraggeber solcher teuren Wandteppiche waren in der Regel Fürstenhäuser. Die Einzigartigkeit der Glücksburger Tapisserien besteht u.a. auch darin, dass sie in so geschlossener Form die Zeiten überdauert haben, und dies ist keineswegs selbstverständlich. Ursprünglichen hingen die Glücksburger Tapisserien im Schloss Ballenstedt und wurden von der Herzogin Friederike von Anhalt-Bernburg ihrem Bruder, dem Glücksburger Herzog Carl, überlassen.

Die Herstellung von Tapisserien in den großen Brüsseler Manufakturen war mit einem immensen Zeit- und Kostenaufwand verbunden: Im 17. Jahrhundert wurde man sechs Jahre lang ausgebildet, um das Knüpfen der Tapisserien zu erlernen. Die Teppichwirker waren keine einfachen Handwerker, sondern hochbezahlte Spezialisten. Für das Anfertigen eines einzigen Quadratmeters von einem Gobelin waren ca. zehn bis 14 Monate anzusetzen. Die großflächigen Tapisserien wurden trotzdem innerhalb weniger Jahre in den Manufakturen fertiggestellt.

Die Glücksburger Tapisserie-Folge im Weißen Saal besteht aus insgesamt 6 Szenen. Die hier dargestellten Genre-Szenen („Sittenbilder“) fanden vorrangig in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Unter „Genre“ sind bildliche Darstellungen zu verstehen, die typische Begebenheiten aus dem alltäglichen Leben wiedergeben. Äußerst beliebt waren auch humorvolle Schilderungen vom volkstümlichen Festtreiben, wie es bei den Glücksburger Tapisserien zu sehen ist.

Entstehungsgeschichte des Schlosses Glücksburg

Ursprünglich befand sich auf dem Gebiet des heutigen Schlossteiches eine Klosteranlage, die Zisterziensermönche 1209 errichtet hatten. Die Mönche kamen aus Guldholm am Langsee bei Schleswig. Das Kloster, das über 350 Jahre bestand, trug den Namen Rudekloster, obgleich in historischen Quellen viele weitere Namensvarianten, wie zum Beispiel Ruge, Ryde oder Rythea, vorzufinden sind. Vermutlich erreichte die Reformation das Kloster und die Mönche 1556. In den folgenden Jahren zerfiel dieses zunehmend und 1582 kam es in den Besitz von Johann dem Jüngeren, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg.

Kontakt

Stiftung Schloss Glücksburg
24960 Glücksburg
Stiftungsvorstand: Christoph Prinz zu Schleswig-Holstein
Tel.:  +49 (0) 46 31 – 44 23 30
Fax: +49 (0) 46 31 – 44 23 329
E-Mail: info@schloss-gluecksburg.de

Website: https://www.schloss-gluecksburg.de

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