Es ist vielleicht das Gegenteil von l’art pour l’art und trotzdem alles andere als instrumentalisierte Kunst: Hochwertige Produktionen, in denen die Grenzen zwischen Kunstarten oder zwischen Kunstwerk und Publikum verschwimmen. Die Vorstandsmitglieder von „Frequenz_“ möchten in Kiel zeitgenössische Werke präsentieren, die alle erreichen, und zwar metaphorisch ebenso wie buchstäblich – eingebunden in die Szenerie der Landeshauptstadt. Sherif El Razzaz, Annegret Rehse und Tarek Krohn wollen mit ihrem Projekt für Klangkunst begeistern und die neue Künstler:innen-Generation nach Kiel holen.
Es frequentiert immer anders“, antwortet Sherif El Razzaz auf die Frage nach dem Namen des Projekts und bezieht sich auf unsere Selbst-, Welt- und Kunstwahrnehmung. Lachend bezeichnet er sich als „selbsternannten Direktor“ von Frequenz_ Kiel – einem 2018 gegründeten Verein, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe gesetzt haben, aktuelle Werke der Musik-, Klang- und Performance-Kunst zu präsentieren. Allerdings handelt es sich um keine neue Instanz einem kleinen Kreis vorbehaltener Hochkultur. Im Gegenteil, in einem Gespräch mit Angelika Stargardt aus dem Amt für Kultur und Weiterbildung wird das Anliegen klar: „Wir wollen nichts für uns machen, wir wollen etwas für die Menschen hier vor Ort machen“, erklärt der schon zu Studienzeiten engagierte Holzbläser. Doch wie lassen sich Menschen für die Kunst-Szene der Gegenwart begeistern?



Olga Kirschenbaum