2017, Ausgabe 1, Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, merken Sie sich den 20. Mai schonmal vor. Dann nämlich laden wir zum gemeinsamen Ausstellungsbesuch in den Bunker-D, dem Kultur- und Kommunikationszentrum auf dem Gelände der Fachhochschule Kiel. Mit dabei: Der ausstellende Künstler Ben Siebenrock. Dabei nutzen wir die Gelegenheit und lassen uns außerdem von Gastgeber Klaus Heinze, dem Kanzler der FH, die auf dem Campus platzierten Kunstwerke zeigen (alle Informationen zu unserem gemeinsamen Ausflug ab Seite 14).

Hier wächst seit einigen Jahren eine faszinierende Kunstsammlung heran. Den wohl spektakulärsten Platz hat dabei die 2015 auf dem Dach des Bunkers platzierte Plastik Kubus Balance von HD Schrader, die Sie auf unserer Titelseite sehen. Das Foto stammt von Jan Petersen, dessen privates Website-Projekt KUNST@SH inzwischen zur wichtigen Datenbank für Kunst im öffentlichen Raum in Schleswig-Holstein geworden ist. Ab Seite 66 stellt er es uns vor.

Der Platz vor dem Bunker-D ist nach dem Matrosen Max Reichpietsch benannt, der im Jahr 1917 als „Haupträdelsführer“ bei Unruhen in der Marine während des Ersten Weltkrieges in einem Kriegsgerichtsverfahren zum Tode verurteilt und am 26. August erschossen wurde. Ein Jahr später, im November 1918, waren es wieder Unruhen in der Marine, die schließlich zur Revolution und zum Ende des Kaiserreichs führten. Dieter Hartwig blickt auf die als „Matrosenaufstand“ in die Geschichte eingegangenen Ereignisse zurück (ab Seite 18), Doris Tillmann stellt die Ausstellungspläne der Stadt Kiel für das Jubiläumsjahr 2018 vor (S. 22), Eberhard Schmidt-Elsaeßer diejenigen des Landes (ab Seite 24), und Martin Lätzel fragt in seinem Ana[B]log, was die Revolution heute noch bedeutet (S. 28).

Bleiben wir auf dem Kieler Ostufer: Hier befinden sich auch die Räume des Theatermuseums Kiel e.V.. Karin Jaekel-Neumann hat aus dem Archiv Fotografien der Theaterfotografin Erika-Haendler-Krah zusammengetragen und erzählt uns ihre Geschichte, die gleichzeitig die Geschichte der Theaterfotografie von den Anfängen bis in die 1970er Jahre ist (ab Seite 46).

Theater ist auch das Thema von Rolf-Peter Carl in dieser Ausgabe. Er bringt uns ab Seite 56 das seit 1999 regelmäßig stattfindende Monodrama-Festival THESPIS näher und hat der Gründerin und Leiterin Jolanta Sutovicz gesprochen.

Und außerdem?

Die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte widmete 2016 den ersten „Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte“ dem Thema „Mythen“. Doch was genau sind Mythen? Ab Seite 42 geht Thomas Steensen der Sache auf den Grund. Bernadett Skala beschreibt, wie interkulturelle Begegnungen zu Glücksmomenten werden (ab Seite 30), Birthe Dierks geht der Frage nach, warum Unternehmen sich Künstler ins Haus holen sollten (ab Seite 72) und Welf-Gerrit Otto erzählt die Kulturgeschichte der Moorlandschaft (ab Seite 80).

Das alles und noch viel mehr in Ihrer neuen Schleswig-Holstein.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken wünscht

Kristof Warda