Kunst erobert das Land – die Anfänge

KUNST@SH zeigt wie ein „virtuelles Museum“ mehr als 850 frei zugängliche Kunstwerke aus allen Ecken Schleswig-Holsteins mit informativen Texten und hochwertigen Fotos. Was normalerweise durch die großen Entfernungen zwischen den Arbeiten kaum funktioniert, ermöglicht die Technik: den direkten Vergleich.

Ein interessanter Aspekt beim Vergleich der Kunstwerke ist der Blick die Entstehungszeit, denn genau wie die Mode oder der Musikgeschmack, ist auch die Kunst ein Spiegel ihrer Zeit. Natürlich werden Kunstwerke im öffentlichen Raum nicht danach ausgesucht, ob sie besonders typisch für ihre Zeit sind, aber im Rückblick auf vergangene Dekaden zeigen sich oft bemerkenswerte Muster.

Die Einträge von KUNST@SH konzentrieren sich überwiegend auf die Zeit ab 1900. Hatten die Kunstwerke früherer Zeiten noch stärker repräsentativen oder religiösen Charakter, so lösten sich Themen und Umsetzung im Laufe der Jahrzehnte zunehmend aus diesen engen Grenzen. Die Kunst selbst wurde zunehmend zum Thema.

Tradition und Handwerk

Unter dem Stichwort „Vor 1900“ finden sich im Verzeichnis der Website verschiedene Darstellungen bekannter Persönlichkeiten, die zumeist auf einem Ehrfurcht gebietenden Sockel stehen – Kaiser und Politiker sowie berühmte Künstler. Auch Schutzpatrone und Symbole der Herrschaft wie Löwen und Adler gehören dazu. Aus der Reihe fällt die ergreifende Darstellung des Fischers von Adolf Brütt, der eine junge Frau vor dem Ertrinken gerettet hat. Das freiere Thema und die Art der Darstellung geben damit bereits einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Wandel. Allerdings fand diese Arbeit erst viele Jahrzehnte später ihre heutigen Standorte in Heikendorf und Flensburg.

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Jan Petersen

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