Die Eider: Verlauf und Historie

Noch immer gilt die Eider als längster Fluss Schleswig-Holsteins – obwohl das Gewässer seit Jahrhunderten vom Menschen zunehmend in Schranken gewiesen wurde. Mäander wurden begradigt, Staustufen und Schleusen errichtet, Deiche zwangen den Fluss über weite Strecken in ein enges Korsett. Trotz der zahlreichen wasserbaulichen Maßnahmen der vergangenen sechs Jahrhunderte, welche die ursprünglichen knapp zweihundert Kilometer Flusslauf bis in die Gegenwart um etwa die Hälfte verkürzt haben, handelt es sich bei der Eider auch heutzutage noch um ein beeindruckendes Flusssystem, das den Norden mit dem Süden und den Osten mit dem Westen des Bundeslandes verbindet.

Bemerkenswert ist der eigenwillige Verlauf der Eider. Der Fluss entspringt im östlichen Hügelland südlich des Bothkamper Sees unweit der Stadt Bordesholm in zwei Quellteichen, um dann erst einmal Richtung Ostsee zu fließen. Doch wenige Kilometer vor den Toren der Landeshauptstadt Kiel versperrt eine eiszeitliche Endmoräne, der Hornheimer Riegel, den Weg zur Förde und zwingt den Fluss in westliche Richtung. Nahe des nordfriesischen Bade- und Luftkurortes Tönning mündet die Eider schließlich nach weiter Reise in das Wattenmeer.

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Welf-Gerrit Otto