Der Fischotter – knuffiges Kerlchen mit dickem Fell

Fischotter

Er kommt in der Dunkelheit der Nacht, er kommt auf leisen Pfoten durch das verästelte Dickicht geschlichen oder lautlos paddelnd durch das Wasser: der Fischotter ist weitgehend unbemerkt zurückgekehrt in seine alte Heimat – Schleswig-Holstein.

Ende der 1980er Jahre galt der menschenscheue Otter hier bei uns im Norden als so gut wie ausgestorben, seine Bestände gingen fast bis auf Null zurück. Einzig und allein am Schaalsee im Lauenburgischen und in der Eider-Treene-Sorge-Region im Kreis Schleswig-Flensburg gab es noch einzelne Restvorkommen.

Gekommen um zu bleiben …

Der Einzelgänger wurde als Fischräuber und Nahrungskonkurrent der Menschen gnadenlos und übermäßig verfolgt und gejagt. In Deutschland wurden um die letzte Jahrhundertwende (1900) jährlich bis zu 10.000 Otter getötet. Ihr Fell war sehr begehrt für die Herstellung von Mützen, Schals und Kragen, weil es extrem dicht ist und aufgrund dessen besonders gut vor Kälte schützt. „Mitte des letzten Jahrhunderts, in den 1950er, 1960er Jahren, als die Otter bereits vielerorts verschwunden waren, verschlechterte sich die Wasserqualität noch einmal drastisch: Pestizidrückstände und andere Schadstoffe trugen dazu bei, dass das Leben in den deutschen Gewässern verarmte“, erklärt Dr. Björn Schulz, Biologe bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Viele Kleinstlebewesen verschwanden – und mit ihnen die Fische, die sich von ihnen ernährten. So ging auch der Fischotter auf seinem nächtlichen Raubzug durch die Gewässer immer häufiger leer aus.

Richtig dramatisch wurde es dann für die Marderart als neben der Nahrungsgrundlage auch noch sein Lebensraum, sein Zuhause, verschwand. Das bedeutet konkret: Flüsse und Bäche wurden begradigt und ausgebaut, ihre Ufer befestigt, mehr und mehr Straßen gebaut. Die Folge: der zurückhaltende Fischotter fand weder ausreichend Futter noch Unterschlupf. Ein weitere Faktor darf hier nicht außer Acht gelassen werden: nicht selten ertrank der Wassermarder elendig in Fischreusen. Sein Status: Rote Liste 1 – vom Aussterben bedroht. Sein größter Feind: der Mensch und seine Machenschaften.



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Jana Schmidt
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein