Freitag, 19. April 2024

Der Eutiner Schlossgarten – wertvolles Kulturdenkmal in Schleswig-Holstein

KulturzeitschriftDer Eutiner Schlossgarten – wertvolles Kulturdenkmal in Schleswig-Holstein

Der 14 Hektar große Schlossgarten zählt zu den schönsten klassischen Landschaftsgärten Norddeutschlands. Als einziger Residenzgarten Schleswig-Holsteins besteht er in den wesentlichen Zügen bis heute.

Im Herzen der Holsteinischen Schweiz liegt Eutin. Etwa 40 Kilometer Richtung Süden befindet sich die Hansestadt Lübeck. Die kürzeste Strecke zur Ostsee beträgt 25 Kilometer. Eutin profitiert von seiner außerordentlichen Lage, die Kleinstadt liegt zwischen zwei Seen – dem Kleinen und dem Großen Eutiner See. Die Altstadt ist geprägt von Fachwerk, klassizistischen Bauten und dem barocken Wasserschloss.

Das Schloss der Fürstbischöfe und Herzöge

In unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt – malerisch gelegen auf einer Halbinsel im Großen Eutiner See – befindet sich das Schloss Eutin mit seiner weitläufigen Gartenanlage.
Aus einem einfachen Verwaltungshof der Fürstbischöfe von Lübeck aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf im 12. Jahrhundert über eine mittelalterliche Burg entwickelte sich im Verlauf von Jahrhunderten ein repräsentatives Schloss. Auf dem Burggelände entsteht zu Beginn des 15. Jahrhunderts eine Wasserkunstanlage. Sie ist inspiriert von einem Aufenthalt des Fürstbischofs in Italien. Dort waren Wasserbecken, Brunnen und Fontänen bedeutungsvolle Gestaltungselemente in den Renaissancegärten.
Ende des 16. Jahrhunderts wird ein 15 Hektar großes Wildgehege angelegt. Ein ‚Thiergarten‘ war im Frühbarock Statussymbol und daher auch Bestandteil der fürstbischöflichen Residenz und deren Jagdkultur. Ende des 18. Jahrhunderts wird die Wasserburg zu einem Wasserschloss umgebaut. Nach einer aufwendigen Restaurierung wurde es im Jahr 1957 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Teil des vierflügeligen Backsteinbaus dient weiterhin der ehemals herzoglichen Familie von Oldenburg, die ihn über viele Jahre als Sommersitz nutzte. Aus wirtschaftlichen Gründen bringt sie 1992 das Schloss und den Garten in die Stiftung Schloss Eutin ein. Heute bildet das Eutiner Schloss den kulturellen Mittelpunkt und die Keimzelle der Stadt. Neben dem Schloss Gottorf und dem Glücksburger Wasserschloss gehört es zu den bedeutendsten höfischen Profanbauten Schleswig-Holsteins.

Weiterlesen …?

Um den gesamten Artikel lesen zu können, buchen Sie bitte unser monatlich kündbares Online-Abo oder bestellen Sie die Print-Ausgabe.

Schon gewusst? Auch als Print-Abonnent*in der Kulturzeitschrift Schleswig-Holstein erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln auf unserer Internetseite. Sie sind Abonnent*in und haben noch keinen Online-Zugang? Dann senden Sie uns eine Mail mit Ihrer Abo-Nummer an info@schleswig-holstein.sh und wir richten es Ihnen ein.

Andrea Christmann
Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin, Hamburg

Weitere Artikel

Sangeslust und Nationalgefühl

Nach seiner Auflösung im Jahr 1974 ging der Nachlass des Gesangvereins „Eintracht“ Schönberg an das Probstei Museum. In einer Ausstellung bettet das Museum die Vereinsdokumente nun in ihren historischen Kontext ein.

Glücksfall und Herausforderung für Lübeck: Die Afrikasammlung Muhlack

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hütete Bernd Muhlack (1937-2020) jahrzehntelang eine der letzten großen privaten Afrikasammlungen Deutschlands in seiner Wohnung unweit des Kieler Hauptbahnhofes. Mit seinem überraschenden Tod gingen diese 3.655 Masken, Skulpturen, Waffen, Textilien und Gemälde in den Bestand der Lübecker Völkerkundesammlung über und können daher einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.

Wilhelm Lehmann – Ein Dichter in Schleswig-Holstein

„Wir verbringen unser Jahr mit der Erwartung des Sommers; kommt er nicht, so hoffen wir auf den Herbst; versagt auch der, so sind wir unglücklich. Wenn aber ein sonniger September glückt, so tausche ich nicht mit der Adria: so hold spielt dann das Licht, so blau wellt dann die Ostsee.“ Wer in Schleswig-Holstein lebt, findet sich in diesen Zeilen wieder. Und kaum jemand hat dies Land so schön beschrieben wie Wilhelm Lehmann.

Hanne Nagel-Axelsen. Kreatürlich. Bewegt. 60 Jahre Malerei, Grafik, Plastik.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert zählt Hanne Nagel-Axelsen zu den herausragenden Künstlerinnen in Schleswig-Holstein wie in ihrem Heimatland Dänemark. Ist sie doch eine verlässliche Größe, deren innovatives Potenzial in ihren Werken stets aufs Neue zu begeistern vermag. Als Dänin, die in Deutschland lebt, besetzt sie ein besonderes kulturelles Weichbild, wenn sie es nicht dominiert. Freilich ohne dass sie ein falsches Konkurrenzgebaren befördert. Hanne Nagel-Axelsen schreibt nicht zuletzt auf eigene Weise eine Tradition fort, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts herausbildete, längstens zum Synonym der nordeuropäischen Moderne geworden ist und die nach dem Zweiten Weltkrieg um Asger Jorn eine besondere Tradition herausgebildet hat.

Diese Ausgabe bestellen

Artikel aus den letzten Ausgaben

Nisthilfen für Wildbienen: 12 Tipps

Der Winter eignet sich hervorragend, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten für das nächste Jahr vorzubereiten. Wenn diese ab Februar aufgehängt werden, sind sie bereit für die kommende Wildbienensaison, die je nach Witterung und Temperatur zwischen Ende März und Ende April startet.

Übern Belt

Foto-Essay einer Beltquerung

Einfach draußen Musik hören

Mixtapes sind Geschenke von besten Freunden, die sich die Nacht um die Ohren gehauen haben, um Lieblingslieder aneinander zu...

„Die Stunde der Matrosen“ – Das Kieler Ausstellungsprojekt zum Matrosenaufstand

Wenn sich im Jahr 2018 der Kieler Matrosenaufstand zum 100. Mal jährt, wird sich die Stadt dem Jubiläum mit einem umfangreichen Ausstellungsprojekt widmen.

Beste Frünnen

Jeedeen Minsch bruukt Frünnen – tominnst een, twee oder ok dree. Un dat sünd denn ok meistto nich blots...

Erinnerung und Inspiration – Auftrag und Bedeutung eines Theatermuseums

Wofür ist ein Theatermuseum eigentlich da? Am Beispiel der Eröffnungsfeier des Kölner Opernhauses am Offenbach-Platz 1957 beschreibt Dr. T. Sofie Taubert von der Universität zu Köln Theatergeschichte als Kulturgeschichte. Und auch für Kiel stellt sie besondere Wendemarken der Stadtgeschichte heraus, die sich am Theater der Zeit ablesen lassen.

Die Kulturzeitschrift abonnieren

Meistgelesen

Mahlzeit, Erstmal, Moin. Grüße in Nordfriesland und anderswo

Jeder kennt „Mahlzeit“ und „Moin“ als Gruß – zumindest in Norddeutschland; die Verabschiedung „Erstmal“ ist schon südlich von Eider und Nord-Ostsee-Kanal seltener. Wo kommen diese Grußformeln her und wie werden sie gebraucht? LANDRAT in...

Die Schule für Schauspiel in Kiel – private Berufsfachschule und kreativer Kulturort

Ob als freie Schauspieler, feste Ensemblemitglieder oder als Regisseure. Ihre Absolvent*innen bereichern die Theaterszene nicht nur in Kiel und im Land. Rolf Peter Carl stellt die einzige Schauspielschule in Schleswig-Holstein vor.

Die gängigsten Spechtarten in Schleswig-Holstein

Diese Spechtarten können Sie in den Wäldern Schleswig-Holsteins entdecken

Tanne – Abies

Welf-Gerrit Otto betrachtet die Tanne im Spiegel von Mythologie und Volksglaube - und zeigt, wie die Wildpflanze in der Küche verwendung finden kann ...

Gut Panker: Vom Rittersitz zur Gutsgemeinschaft

Panker heute – das ist eine Gemeinde im Landkreis Plön, Amt Lütjenburg, 22.76 qkm, etwa 1500 Einwohner. Das gewöhnliche gelbe Ortsschild lässt von einem „Gut“ Panker nichts erkennen, aber der interessierte Tourist stößt...

Heimat. Begriff und Gefühl – am Beispiel der Gebrüder Grimm

Der Begriff "Heimat", wie wir ihn heute benutzen, entwickelte sich erst in der Romantik, seit Ende des 18. Jahrhunderts.

Nachgelesen: Das bewegte Leben der Lotti Huber

Lotti Huber war eine Künstlerin. Sie war eine Lebenskünstlerin. In einschlägigen Artikeln wird sie als Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und avantgardistische Künstlerin bezeichnet. Übersetzerin und Schriftstellerin war sie auch. Martin Lätzel über das bewegte Leben der gebürtigen Kielerin.

(Un)bekannte Moderne: Die BEWOBAU-Siedlung von Richard Neutra in Quickborn

Die Architektur-wissenschaftler Barbara von Campe, Eva von Engelberg-Dockal und Johannes Warda sprechen über die BEWOBAU-Siedlung von Richard Neutra und die Moderne im Allgemeinen