Montag, 20. März 2023

Der Eutiner Schlossgarten – wertvolles Kulturdenkmal in Schleswig-Holstein

KulturzeitschriftDer Eutiner Schlossgarten – wertvolles Kulturdenkmal in Schleswig-Holstein

Der 14 Hektar große Schlossgarten zählt zu den schönsten klassischen Landschaftsgärten Norddeutschlands. Als einziger Residenzgarten Schleswig-Holsteins besteht er in den wesentlichen Zügen bis heute.

Im Herzen der Holsteinischen Schweiz liegt Eutin. Etwa 40 Kilometer Richtung Süden befindet sich die Hansestadt Lübeck. Die kürzeste Strecke zur Ostsee beträgt 25 Kilometer. Eutin profitiert von seiner außerordentlichen Lage, die Kleinstadt liegt zwischen zwei Seen – dem Kleinen und dem Großen Eutiner See. Die Altstadt ist geprägt von Fachwerk, klassizistischen Bauten und dem barocken Wasserschloss.

Das Schloss der Fürstbischöfe und Herzöge

In unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt – malerisch gelegen auf einer Halbinsel im Großen Eutiner See – befindet sich das Schloss Eutin mit seiner weitläufigen Gartenanlage.
Aus einem einfachen Verwaltungshof der Fürstbischöfe von Lübeck aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf im 12. Jahrhundert über eine mittelalterliche Burg entwickelte sich im Verlauf von Jahrhunderten ein repräsentatives Schloss. Auf dem Burggelände entsteht zu Beginn des 15. Jahrhunderts eine Wasserkunstanlage. Sie ist inspiriert von einem Aufenthalt des Fürstbischofs in Italien. Dort waren Wasserbecken, Brunnen und Fontänen bedeutungsvolle Gestaltungselemente in den Renaissancegärten.
Ende des 16. Jahrhunderts wird ein 15 Hektar großes Wildgehege angelegt. Ein ‚Thiergarten‘ war im Frühbarock Statussymbol und daher auch Bestandteil der fürstbischöflichen Residenz und deren Jagdkultur. Ende des 18. Jahrhunderts wird die Wasserburg zu einem Wasserschloss umgebaut. Nach einer aufwendigen Restaurierung wurde es im Jahr 1957 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Teil des vierflügeligen Backsteinbaus dient weiterhin der ehemals herzoglichen Familie von Oldenburg, die ihn über viele Jahre als Sommersitz nutzte. Aus wirtschaftlichen Gründen bringt sie 1992 das Schloss und den Garten in die Stiftung Schloss Eutin ein. Heute bildet das Eutiner Schloss den kulturellen Mittelpunkt und die Keimzelle der Stadt. Neben dem Schloss Gottorf und dem Glücksburger Wasserschloss gehört es zu den bedeutendsten höfischen Profanbauten Schleswig-Holsteins.

Weiterlesen …?

Um den gesamten Artikel lesen zu können, buchen Sie bitte unser monatlich kündbares Online-Abo oder bestellen Sie die Print-Ausgabe.

Schon gewusst? Auch als Print-Abonnent*in der Kulturzeitschrift Schleswig-Holstein erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln auf unserer Internetseite. Sie sind Abonnent*in und haben noch keinen Online-Zugang? Dann senden Sie uns eine Mail mit Ihrer Abo-Nummer an info@schleswig-holstein.sh und wir richten es Ihnen ein.

Andrea Christmann
Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin, Hamburg

Weitere Artikel

Hinrich Kruse. Der „Hemingway des Niederdeutschen“

Er war Sammler von niederdeutschen Volksgeschichten, Herausgeber, Hörspielautor. Vor allem aber als Verfasser von Kurzgeschichten und Gedichten fand er eine ganz eigene Sprache. Hinrich Kruse (1916-1994) gelang ein für die niederdeutsche Dichtung seltener Brückenschlag zwischen Traditionalismus und Zeitkritik – und gilt heute als bedeutendster niederdeutscher Autor des 20. Jahrhunderts. Sein multimedialer Nachlass befindet sich in der Handschriftensammlung der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek.

Das macht etwas mit mir … Perspektive aus dem Orchestergraben

Der Lüneburger Oboist und Aktivist Tsepo Bollwinkel appelliert an das Opernpublikum, die eigene Perspektive zu hinterfragen und den Narrativen der rassistischen Erzählung nicht mehr zu folgen.

Globales Lernen im Museum: Neue Perspektiven auf „Altbekanntes“

Globales Lernen will Menschen ermutigen und befähigen, sich für Gerechtigkeit für alle Menschen auf dieser Welt einzusetzen. Das setzt Verständnis für zunehmend komplexe Themen voraus, da es sonst kaum möglich ist, sich eine eigene Meinung zu bilden. Museen bieten Möglichkeiten, Vielfalt erfahrbar zu machen. Allein aufgrund ihrer abwechslungsreichen Ausstellungsstücke, aber auch indem wir uns ihnen aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Und letztlich zur zentralen Frage gelangen: Was hat das mit mir zu tun?

Perspektivwechsel

Den 30. Jahrestag der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 nehmen 18 Künstlerinnen und Künstler der Region zum Anlass, um gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung, Diskriminierungen jeder Art und rechte Gewalt Position zu beziehen, für Solidarität und Toleranz. Zentrales Element ist dabei, die Perspektive der Betroffenen in den Mittelpunkt zu rücken. Die künstlerischen Beiträge erfassen eine große Bandbreite von der bildenden Kunst über Film und Literatur bis hin zur Musik.

Diese Ausgabe bestellen

Artikel aus den letzten Ausgaben

„Die Kunst dem Volke!“ Die Volksbühne Kiel wird 120 Jahre alt

"Die Kunst dem Volke"   Noch im Juli 1894 – nur wenige Wochen nach ihrer Gründung – gab sich die „Freie...

Das Frühlingsgedicht „April“ von Theodor Storm. Illustriert von Franziska Ludwig

Wir dürfen Euch Comics und Illustrationen von Pure Fruit präsentieren! Die Kieler Gruppe von Illustratoren und Grafikern um Franziska...

Wendy Vanselows friesische Kolumne: Ual, man ei faan jister

Ik kem tutidjs fölsis uun kontakt mä ääler lidj, fööraal mä ääler wüfen. Det leit was diaruun, dat ik...

Kunst erobert das Land – Künstlerische Freiheiten

KUNST@SH zeigt auf der Website www.sh-kunst.de wie ein „virtuelles Museum“ mehr als 850 frei zugängliche Kunstwerke aus allen Ecken...

Kulturgeschichte des Moores. Teil 2: von der Industrialisierung zur Renaturierung

Rund 99 Prozent der ehemaligen Hochmoorgebiete sind inzwischen vernichtet. Was bleibt sind Kleinstreservate und touristisch erschlossene Renaturierungsbemühungen ...

Kultur und Nachhaltigkeit

Alles for future: Freitage, Eltern, Wissenschaftler, Künstler. Auch die kulturelle Infrastruktur muss sich fragen, wie sie es mit der Nachhaltigkeit hält.

Die Kulturzeitschrift abonnieren

Meistgelesen

Mahlzeit, Erstmal, Moin. Grüße in Nordfriesland und anderswo

Jeder kennt „Mahlzeit“ und „Moin“ als Gruß – zumindest in Norddeutschland; die Verabschiedung „Erstmal“ ist schon südlich von Eider und Nord-Ostsee-Kanal seltener. Wo kommen diese Grußformeln her und wie werden sie gebraucht? LANDRAT in...

Die Schule für Schauspiel in Kiel – private Berufsfachschule und kreativer Kulturort

Ob als freie Schauspieler, feste Ensemblemitglieder oder als Regisseure. Ihre Absolvent*innen bereichern die Theaterszene nicht nur in Kiel und im Land. Rolf Peter Carl stellt die einzige Schauspielschule in Schleswig-Holstein vor.

Die gängigsten Spechtarten in Schleswig-Holstein

Diese Spechtarten können Sie in den Wäldern Schleswig-Holsteins entdecken

Tanne – Abies

Welf-Gerrit Otto betrachtet die Tanne im Spiegel von Mythologie und Volksglaube - und zeigt, wie die Wildpflanze in der Küche verwendung finden kann ...

Heimat. Begriff und Gefühl – am Beispiel der Gebrüder Grimm

Der Begriff "Heimat", wie wir ihn heute benutzen, entwickelte sich erst in der Romantik, seit Ende des 18. Jahrhunderts.

Nachgelesen: Das bewegte Leben der Lotti Huber

Lotti Huber war eine Künstlerin. Sie war eine Lebenskünstlerin. In einschlägigen Artikeln wird sie als Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und avantgardistische Künstlerin bezeichnet. Übersetzerin und Schriftstellerin war sie auch. Martin Lätzel über das bewegte Leben der gebürtigen Kielerin.

(Un)bekannte Moderne: Die BEWOBAU-Siedlung von Richard Neutra in Quickborn

Die Architektur-wissenschaftler Barbara von Campe, Eva von Engelberg-Dockal und Johannes Warda sprechen über die BEWOBAU-Siedlung von Richard Neutra und die Moderne im Allgemeinen

Gut Panker: Vom Rittersitz zur Gutsgemeinschaft

Panker heute – das ist eine Gemeinde im Landkreis Plön, Amt Lütjenburg, 22.76 qkm, etwa 1500 Einwohner. Das gewöhnliche gelbe Ortsschild lässt von einem „Gut“ Panker nichts erkennen, aber der interessierte Tourist stößt...