2025Fr06jun(jun 6)08:00Fr25jul(jul 25)08:00Rendsburg: Funktion im LichtMichael Mattern, Malerei und Berthold Grzywatz, MetallplastikRubrikKunstVeranstaltungsartAusstellungDiese Veranstaltung ist …barrierefrei zugänglich,kostenlosRegionKiel / Rendsburg-Eckernförde

Zeit

6. Juni 2025 08:00 - 25. Juli 2025 08:00(GMT+02:00)

Veranstaltungsort

Galerie Der Lokschuppen

24768 Rendsburg, Am Kreishafen 35

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Details

Meister des Neo-Konstruktivismus Michael Mattern im Lokschuppen – Begegnung mit Bildhauer Berthold Grzywatz
Ausstellung „Funktion im Bild“
Michael Mattern ist gebürtiger Husumer, heute lebt und arbeitet er in Itzehoe.
Seine familiären Verhältnisse zwangen ihn, zu Beginn der siebziger Jahre ein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin aufzugeben und durch eine
handwerkliche Tätigkeit die Subsistenz seiner Familie zu sichern. Die Arbeit als
Retuscheur hinderte Mattern nicht, sich der freien Kunst anzunähern und auf originelle Weise die Technik zu seinem Sujet zu machen. Nicht in tradierter Form
durch eine Darstellung der industriellen Arbeitswelt, sondern durch den Zugriff
auf die konstruktiven Strukturen technischer Objekte. Vom äußeren Design zu
den inneren Zusammenhängen entfaltet sich der malerische Duktus. Das beinhaltet eine Konfrontation mit der Idee, die sich in der Konstruktion niederschlägt,
um schließlich in einer Anleitung dienstbar zu werden: für die Fertigung, für den
Betrieb, für die Reparatur oder für das Verstehen des Nutzers.
Die Konstruktionsanleitung wird zum Medium der Bildfindung. Der künstlerische
Impetus fordert zur Suche nach Ausschnitten heraus, die für sich stehen oder
durch Überlagerung und Reihung ein komplexes Raster erhalten. Sie binden einerseits die malerische Intuition bei der Formgebung, öffnen der Farbgestaltung
andererseits ein weites Maß an Freiräumen.
Matterns analytisches Zugehen auf die Technik offenbart dem Betrachter ihre
Funktionen; insofern öffnet sich das Bild als Instrument der Aufklärung über eine
Innenwelt, die uns ebenso nah wie fern ist. Die Anonymität technischer Funktionslogiken bringt uns Mattern in transparenter Komposition näher, so dass wir
zu Teilnehmern an einer Entmystifizierung der Technik werden.
Der Verbindlichkeit eines Rasters passt sich Berthold Grzywatz in der Begegnung
mit Michael Mattern nicht an. Er präsentiert Metallskulpturen, die von der freien
Form leben. Er entdeckt die Dynamik der Linie, arrangiert ein gewagtes Spiel zwischen Parallelen oder den Kontrasten vertikaler und horizontaler Bewegungen.
Zugleich staffelt Grzywatz das Material, legt im skulpturalen Körper groß- und
kleinteilige Flächen an, die das einfallende Licht brechen, um der Plastik vitale
Spannungsmomente zu verleihen, die dem Betrachter entsprechend seiner eingenommenen Position vielfältige und immer wieder neu zu erschließende Sichten auf das Werk freigeben.
Die Formensprache ist bei Grzywatz abstrakt angelegt. Es sollte jedoch nicht
übersehen werden, dass er seinen Ausgangspunkt immer in der menschlichen
Physiognomie findet. Sie bleibt die Anregung, um in der Form situative Gegebenheit zwischen innen und außen darzustellen.

Öffnungszeiten

Di, Do, Fr, Sa: 15.00 – 19.00 Uhr

Bildnachweis

PD Dr. Berthold Grzywatz